sind Abbilder des Heiligen und Fenster zu einer jenseitigen Welt. Sie werden besonders in den Ostkirchen tief verehrt.
Die ältesten erhaltenen Ikonen stammen aus dem 5. und 6. Jahrhundert und gehören unter anderem zum Schatz des Katharinenklosters am Berg Sinai.
Seit dem 8./9. Jahrhundert wird mit Temperafarben auf eine Holzplatte gemalt. Ikonen können ebenso in Mosaik gesetzt oder in Elfenbein geschnitzt werden, wobei heute die traditionelle Malerei überwiegt.
Als Zeichen der Verehrung werden die Ikonen berührt. Zum Schutz wird daher ein sogenanntes Oklad aus Metall, oft aus ziseliertem Silber, aufgelegt.
Das Beispiel zeigt die Ikone der Gottesmutter mit drei Händen mit Oklad in einer griechisch-orthodoxen Gemeinde in Deutschland.
Historie der Ikonenverehrung
Das Apostelkonzil
Die Jerusalemer Urgemeinde bildete sich nach der Kreuzigung und verkündete den Israeliten die Auferstehung und Wiederkunft Christi. Sie verstand sich als Teil des Judentums und wurde auch von anderen Gruppen als solche verstanden. Das änderte sich mit dem Apostelkonzil.
Das Apostelkonzil fand vor dem Jahr 49 in Jersualem statt.
Eine namhafte Persönlichkeit war Paulus von Tarsus. Er hieß ehemals Saulus und war Verfolger der Anhänger des Gekreuzigten, dem er nie begegnet war. Nach seinem Damaskuserlebnis wurde aus dem Verfolger ein Verehrer. Er leitete das Apostelkonzil, das der Entscheidungsfindung über die Heidenmission und den Ritus der Taufe als Initiation diente.
Das Urchristentum umfasste bald nicht mehr nur Gemeinden in Judäa, sondern im Mittelmeer bis nach Rom. Mit dem Tod Jakobus' verlor die Urgemeinde zudem ihre Führungsrolle. Mit dem Ende der lokal begrenzten Urgemeinde und dem Scheitern eines Aufstandsversuchs seitens der jüdischen Christen im Jahr 135 wurde die Trennung vom Judentum vollzogen.
In Zeiten der Christenverfolgung unter einzelnen Caesaren (zwischen 41-211 n. Chr.) und der gesamtstaatlichen Verfolgung (ca. 250-311 n. Chr.) kannten die Gemeinden keine festen Orte der Versammlung, die es zu schmücken galt. Man erkannte sich an geheimen Zeichen.
In hoc signo vinces
Erst mit Konstantin dem Großen zeichnete sich eine Wende ab.
Nachdem er vor einer Schlacht ein flammendes Kreuz und die Worte 'in diesem Zeichen wirst du siegen' gesehen haben wollte und diese Schlacht siegreich endete, wandelte sich das Kreuzsymbol durch die Christen zum Siegeszeichen des römischen Kaiserreichs. Doch Kaiser Konstantin wurde nicht sofort Christ, setzte jedoch auf die Duldung der Kirche, um damit seine Macht zu untermauern.
In der Mailänder Vereinbarung von 313 erlaubte er jedem römischen Bürger die freie Wahl der Religion. Der Kaiserkult wurde abgeschafft, die Kirche erlangte ihr Eigentum und Recht zurück, das Christentum als Religion zu wählen war sogar von Vorteil für viele Bürger. 325 rief er 300 Bischöfe und weitere 1700 Gäste zum Konzil von Nicäa ein.
Der Bilderstreit
Nachdem die Verfolgung der Christen im Altertum ein Ende gefunden hatte, versammelten sie sich. Sie trafen sich bei Pilgerreisen zu den Märtyrergräbern und nahmen von dort Bilder der verehrten Heiligen mit. Zu dem Zeitpunkt war jedoch noch nicht geklärt, ob sie ihren Glauben in der Verehrung dieser Bilder überhaupt leben durften. Es bildeten sich rasch zwei Lager: jene, die sich gegen die Bilderverehrung aussprachen (vor allem Bischöfe) und jene, die sich für die Verehrung der Heiligen in deren Abbildern einsetzten (das Volk und Mönche).
Im Jahr 730 gipfelte der Streit in einer ersten Entscheidung: einem Verbot der Bilderverehrung. Die Entscheidung wurde in der Synode von Hieraia 754 offiziell bestätigt. Damit setzte der Sturm auf die gesammelten Schätze ein. Bilder wurden zerstört, Wände übermalt. Erst mit dem 7. Konzil von Nicäa setzte sich Kaiserin Irene durch und bestimmte, dass bestimmte Heilige verehrt werden dürfen. Der Streit flammte noch einmal auf, bis Kaiserin Theodora die Beschlüsse vom voran gegangenen Konzil für rechtsgültig erklärte. Der Streit wurde beigelegt und der erste Fastensonntag im orthodoxen Kirchenjahr zugleich als Feiertag der Verehrung der Ikonen bestimmt.
Text: Amalia Koslowski, 2011